Gertrudenkirche Altencelle
Die Geschichte der Gertrudenkirche
Die Anfänge der Gertrudenkirche lassen sich bis in das 10. Jh.datieren. Ein kleiner, an einen älteren rechteckigen Wehrturm aus Raseneisenstein angelehnter, Kirchenbau bestand schon vor 1000. Der jetzige Kirchenbau wird auf die erste Hälfte des 14. Jh. datiert. Außer dem Hauptaltar verfügte die mittelalterliche Kirche über zwei der Jungfrau Maria und dem Evangelisten Johannes geweihte Nebenaltäre, die nach Einführung der Reformation abgebrochen wurden. Die Saalkirche wurde in Backsteinen unter Verwendung wesentlicher Teile des alten Mauerwerks aus Raseneisenstein wiederhergestellt. Der steinerne Kirchturm im Westen aus dem 15. Jahrhundert wurde Anfang des 16. Jahrhunderts durch einen hölzernen ersetzt. Der Innenraum ist mit einer Flachdecke überspannt. Der Chor ist durch einen großen Rundbogen mit dem Kirchenschiff verbunden, ebenso der südliche Querarm. Zur Kirchenausstattung gehört ein Flügelaltar von 1509, der innen ein geschnitztes Relief enthält. Im Schrein ist der Kalvarienbergdargestellt, in den Innenseiten der Flügel sind die zwölf Apostel in zwei Reihen zu sehen. Auf den Außenseiten ist die Verkündigung gemalt. Auf der um 1440 entstandenen Predella sind die 4 Evangelisten gemalt. Das Taufbecken stammt aus dem 13. Jahrhundert, ein kleines Kruzifix auf einem alten Kreuz aus dem 3. Viertel des 13. Jahrhunderts, ein lebensgroßes Triumphkreuz aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Eine Besichtigung ist nach Absprache mit dem Pfarrbüro möglich. Bei Ausgrabungen in Altencelle wurde unter anderem ein vergoldeter Pferdegeschirr-Anhänger in Form einer Jakobsmuschel aus dem 13. Jahrhundert gefunden. Der Stempel ist in einem Kasten an der Kirche hinterlegt.
Der Kirchenbau
Ein Ausgrabungsbefund aus den Jahren 1949/50 belegte für den heutigen Kirchenbau vier Bauphasen. Eine um 1000 errichtete einschiffige Saalkirche mit Westturm, quadratischem Chor und Sakristei wurde etwa 100 Jahre später nach Osten erweitert und um 1250 mit einem Querhaus zur kreuzförmigen Anlage ausgebaut. An der Nordseite des Chors wurde schließlich um 1300 eine gotische, kreuzgratgewölbte Sakristei angebaut. Nach der Gründung der neuen Stadt Celle um 1292 verlor die Kirche rasch an Bedeutung. Nach einem Brandschaden wurde sie Anfang des 14. Jh. unter Verwendung wesentlicher Teile des alten Raseneisensteinmauerwerks in Backstein vereinfacht wiederhergestellt. Von den Anbauten sind nur die Sakristei und das sogenannte Seitenschiff im Süden erhalten. Wann der nördliche Kreuzarm und der massive Westturm abgetragen wurden, ist unbekannt, jedenfalls nach 1292. 1707 erfolgte der Anbau einer Vorhalle im Süden des Seitenschiffs. Renovierung 1981.
Die Orgel
Nach dem CB von 1780 war eine Orgel noch nicht vorhanden. 1819 kaufte die Gemeinde die 1589 erbaute Orgel aus der Kirche von Sievershausen mit damals 6 Reg., mechanischer Traktur und vermutlich angehängtem Pedal. Umsetzung und Umbau durch Johann Friedrich Ludwig Lohstöter (Celle) zu 8 I/aP, mechanische Traktur, Schleifladen. 1827 Reparatur durch Christoph Schmidt (Celle). 1855/56 abgebaut (Verbleib unbekannt). 1856/57 Neubau durch P. Furtwängler (Elze), 20 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen; neugotischer Prospekt. 1905 Änderung der Disposition durch P. Furtwängler & Hammer (Hannover). 1917 Ausbau der Prospektpfeifen mit Ausnahme der sieben Pfeifen des Mittelfeldes. 1922 Einbau neuer Prospektpfeifen aus Zink durch Faber & Greve (Salzhemmendorf). 1948/50 Umbau und Änderung der Disposition durch Georg Niemeyer (Hannover). 1972 Instandsetzung durch Firma Hermann Hillebrand (Altwarmbüchen). 2003 Restaurierung durch Rowan West ((Altenahr).
Der Kirchenführer und eine Beschreibung des Altars zum Download
Für eine Besichtigung bitte an das Pfarrbüro wenden
Heike Buhro-Kirscht
Pfarramtssekretärin, Sachbearbeiterin für Friedhofsangelegenheiten
An der Gertrudenkirche 13
29227
Celle